Dopamin-Fasten ist der neueste Trend im Silicon Valley

Es gibt immer wieder Trends, aber jetzt überrascht uns das Silicon Valley so richtig mit ihrer neusten Idee: Sie reduzieren die Wohlfühlchemikalie des Gehirns – Dopamin! Einige gehen so weit, dass sie sogar soziale Aktivitäten und Augenkontakt vermeiden.

Was das bringen soll? Fans des Dopamin-Fastens wollen ihr Gehirn zurücksetzen, um effizienter zu sein. Ob das klappt? Hier die Fakten!

Dopamin – Was hat es mit dem Zauberwort auf sich?

Dopamin ist ein Neurotransmitter, der im Gehirn produziert wird. Der chemische Botenstoff wird durch das Gehirn gesendet und übermittelt Signale, die dann verschiedene Funktionen im Körper beeinflussen. Dazu gehören Motorik, Erregung und Gedächtnisleistung. Dopamin ist also für das Belohnungssystem im Gehirn zuständig. Belohnungen wie Essen, Sex, soziale Medien und Drogen wirken am stärksten.

Was passiert aber, wenn du zu wenig Dopamin hast? Du kannst Krankheiten wie Parkinson oder Depressionen bekommen. Um die Symptome zu lindern, bekommst du oft Medikamente, die vom Körper in Dopamin umgewandelt werden. Die Folge: Mehr Dopamin im Blut.Dein Belohnungssystem kann im Laufe deines Lebens dazulernen. Das heisst, dass eine mögliche Belohnung auch ohne „echte“ Belohnung Dopamin aktivieren kann. Wenn du zum Beispiel in einem Süßwarengeschäft bist und dabei an Süßigkeiten denkst, kann bereits Dopamin aktiviert werden.
Jetzt stellt sich nur eine Frage: Wenn Dopamin eine wichtige Rolle in deinem Gehirn spielt, wieso fasten?

Süchtig nach Dopamin: Schluss damit!

Die Idee des Dopamin-Fastens kommt vom Psychologen Dr. Cameron Sepah aus San Francisco. Wir wissen, dass Dopamin Suchtverhalten fördert und so kam die Super-Idee: Schluss mit Dopamin. Du willst ein Beispiel hören? Ein Drogenabhängiger möchte clean sein und nimmt sich vor, den Drogen den Kampf anzusagen. Wenn er dann aber auf Dinge stößt, die ihn an die Droge erinnern, so wird das Wunschsystem im Gehirn aktiviert. So wird der Süchtige mit Lust überwältigt. Dopamin-Faster glauben, dass du durch den Verzicht auf Dopamin genau diese Wünsche nach ungesundem Verhalten reduzierst.

Fasten gegen die Sucht: Klappt das wirklich?

Ganz zuerst ist klarzustellen: Es ist sicherlich nicht sinnvoll, das Dopamin weiter zu senken, als wir es für die alltäglichen Funktionen benötigen. Zudem werden kleine Massnahmen wie ein Social-Media-Verbot den Dopaminspegel nicht senken, sondern dein Dopamin wird einfach weniger stark stimuliert. Wird aber damit das Gehirn zurückgesetzt? Nein, dafür gibt es bisher keine Beweise oder wissenschaftlichen Grundlagen.

Dein Verhalten ändern: So geht’s!

Wenn du ungesundes Verhalten reduzieren möchtest, dann musst du die Umwelteinflüsse meiden, die in dir den Wunsch nach diesem Verhalten auslösen.

  • Du hängst immer am Smartphone: Was könntest du machen, dass der Wunsch nach deinem kleinen viereckigen Computer weniger wird? Schalte es lautlos! So wirst du nicht ständig erinnert, dass dein Smartphone ruft. Durch die fehlenden Signale wird automatisch weniger Dopamin ausgeschüttet.
  • Du trinkst zu viel: Dann pass deine Aktivitäten an! Anstatt mit den Arbeitskollegen abends in eine Bar zu hocken, schau dir einen Film im Kino an. Dann wird das Saufen weniger.

Dopmain-Fasten – aber auf die kluge Tour! 

Larissa Werren

Larissa ist Yoga-, Meditations- und Pilateslehrerin und jettet als freischaffende Texterin rund um die Welt. Sesshaftigkeit? Kennt sie nicht. Am liebsten schreibt Larissa über Umwelt, Ernährung und natürlich: Reisen!