Riesiges Data Leak: 419 Mio. Handynummern von Facebook-Nutzern wurden im Netz gefunden

Facebook hat’s wieder verspielt. Am 4. September 2019 ist eine große Datenbank des berühmten sozialen Netzwerkes ins Internet durchgesickert. Die Datenbank enthält mehr als 419 Mio. einzigartiger Facebook-IDs und damit verknüpfter Handynummern.

Betroffen sind vor allem Nutzer aus den USA (133 Mio.), Großbritannien (18 Mio.) und Vietnam (50 Mio.). Ich würde aber nicht ausschließen, dass davon auch viele europäische Accounts betroffen sind. 

Keine Panik – oder doch?

Erstaunlich ist auch, dass Facebook einen Datenbankserver hat, der nicht mal mit einem Passwort geschützt ist. Die ganzen 419 Mio. Handynummern und entsprechende Nutzer-IDs lagen völlig öffentlich auf den Festplatten. Jeder konnte darauf zugreifen und Informationen über Name, Geburtstag, Handynummer, Geschlecht und Standort ergreifen. Es ist unbekannt, wie lange der Server öffentlich im Internet zugänglich war.

Mit diesen Daten könnten böswillige Hacker Kontrolle über deine anderen Profile in sozialen Netzwerken übernehmen. Mit Hilfe von Spam, Fishing und SIM-Swapping wäre es möglich, deine anderen Passwörter zurückzusetzen und dir den Account-Zugang zu versperren. Bedenke immer: Richte eine Zwei-Faktor-Authentifizierung ein, damit die Hacker deine geklaute Handynummer nicht gegen dich verwendet werden können.

Facebook kann keine Privatsphäre

Obwohl Facebook sich dazu schon geäußert und gesagt hat, dass viele Daten auch Duplikate enthielten, und die Zahl der geleakten Daten bei etwa 220 Mio. liegt, ist es trotzdem nicht beruhigend. Facebook hatte letztens schon einen großen Skandal wegen Cambridge Analytica gehabt, als es um die Wählerbeeinflussung ging und ein Drittunternehmen Zugriff auf persönliche Daten der Nutzer bekommen hat.

Zwar behauptet Facebook, die geleakten Daten aus der Zeit stammen, als die Sicherheitstechnik der IDs und der Handynummern anders eingestellt war, ist es trotzdem kein Grund zum Feiern. Mark Zuckerberg verwaltet eine riesige Werbemaschinerie und Datenbank von Milliarden von persönlichen Infos, die kein einfaches Netzwerk mehr ist, wie es einst früher war. Heutzutage hast du wahrscheinlich kaum Lust, irgendwas zu posten, denn Facebook ist zu einem großen öffentlichen Hof geworden, wo jeder dreckige Unterwäsche der anderen Nutzer sehen kann. Und die sich häufende Datenbreaches sind sowieso kein gutes Zeichen.

Oleksandr Zilber

Oleksandr ist ein Verfechter des freien Marktes. Kryptowährungen, Blockchain-Staaten und Anarchie sind seine Leidenschaft. Nachts träumt er von einer besseren Welt. Tagsüber hört er nicht auf darüber zu schreiben.