Seit Jahren sind wir uns bewusst, dass Facebook, Google & Co. und selbst kleine Unternehmen Daten sammeln und für ihre eigenen geschäftlichen Zwecke nutzen.
Der neueste Vorschlag der Giganten sieht eine Privatisierung von bisher staatlichen Sicherheitskontrollen vor. Wir Bürger sollen zwar bei einer Umsetzung die Daten-Hoheit zurückerhalten, doch im Gegenzug droht uns damit ein schlimmeres „1984“ als wir uns vorstellen können.
Die allgemeine Presse berichtete mit keiner einzigen Silbe über diesen „Masterplan“, den die Onlinekonzerne verfolgen! Unglaublich. Furchtbarer als der Facebook-Datenskandal, über den wir bereits berichteten.
Schau dir am Artikelende unbedingt das Video „Mr. Dax“ Dirk Müller zu dem Thema an, da wirst du Augen machen.
Datenweitervergabe soll verboten werden – Im ersten Moment positiv
Im ersten Moment klingt das Verbot der Datenweitergabe positiv. Beim zweiten Blick offenbart sich ein denkwürdiger Plan, der auf uns zurollt. Den haben Facebook, Google & Co. auf dem Weltwirtschaftsforum 2018 in Davos präsentiert.
Die Internetgiganten boten den Regierungen an, dass wir Bürger über unsere Daten künftig wieder selbst bestimmen können.
Wir sollen wieder entscheiden können, was mit unseren Daten passieren soll und damit die „Daten-Hoheit“ zurückbekommen. Über das Thema berichtete Dirk Müller kürzlich auf seinem Youtube-Kanal Ende März 2018.
Noch ist nichts von dem Plan umgesetzt! Vielleicht kommt es anders als wir jetzt befürchten…
Masterplan „The Known Traveller“
Deine Daten dürfen dem Vorschlag zufolge nicht mehr weitergegeben werden. Zu diesem Plan gibt es sogar ein offizielles Dokument mit dem Titel „The Known Traveller“ (Der wissende Reisende), das von den Internetriesen selbst stammt und alle Infos zu ihrer „Vision“ beinhaltet.
Das Papier kannst du dir als PDF kostenlos von der Seite des Weltwirtschaftsforums herunterladen.
Der Masterplan soll uns in Datensicherheit wiegen. Nur wenn du einem Unternehmen mit einem klaren „Ja“ die Weitergabe deiner Daten erlaubst, dann darf dies zum Beispiel Facebook machen.
Im Prinzip haben die Unternehmen den Regierungen den Vorschlag unterbreitet, die internationale Daten-Sicherheit zu privatisieren. Die Künstliche Intelligenz (KI) soll hier eine entscheidende Rolle übernehmen, indem sie zur Datenanalyse genutzt wird.
Was passiert bei einer Umsetzung?
Wie die Onlinekonzerne selbst schreiben, seien sie mit ihrer KI dazu in der Lage die Datenströme der Nutzer umfassend zu analysieren. Nach US-Studien reichen bereits 150 Facebook-Likes eines Menschen aus, um den Charakter, seine Vorlieben, politische Einstellung und viele weitere persönliche Dinge einzuschätzen. Ab 300 Likes kennt dich Facebook sogar besser als deine Freundin.
In den vergangenen Jahren hat jeder, der bei Google & Co. unterwegs war, erhebliche Datenmengen hinterlassen. Auf Basis dieser Datensammlung und deren Analyse wollen die Internetkonzerne die Sicherheitsprüfung von uns in die eigene Hand nehmen: zum Beispiel beim Grenzübertritt oder am Flughafen.
Die bislang staatliche Aufgabe des Sicherheitschecks von Bürgern würde privatisiert und an Schwergewichte des Internet-Business ausgelagert. Aktuell nur ein Vorschlag, nichts weiter. Mach dir keine Sorgen.
Freiwillige Daten-Herausgabe könnte zur Pflicht werden
Wenn du beispielsweise in den Urlaub fährst und an der Landesgrenze deine Daten dem freundlichen Beamten per Handy im Kontrollhäuschen freiwillig zeigst, bist du innerhalb weniger Minuten in deinem Urlaubsland.
Gibst du deine Daten nicht heraus, musst du den zweiten Schalter nehmen: Hier wartet mitunter ein mies gelaunter Grenzbeamter auf dich, der deine Daten umfassend überprüft. Im schlimmsten Fall darfst du erst nach zwei bis drei Stunden oder gar nicht einreisen!
Die freiwillige Datenherausgabe wird sich dem Dokument zufolge auf quasi alle Lebensbereiche auswirken. Ein echt empörendes Ziel, der George Orwells Vision einer totalüberwachten Gesellschaft um Längen übertreffen könnte.
Dieser Masterplan erinnert mich an die Artikel „Black Mirror wird real: China plant die totale Überwachung“ und „Dystopie 2032: Einblicke in eine düstere Zukunftsvision“, die du mit einem Klick auf die Links nachlesen kannst. Erschreckend wie schnell die Artikel von der Realität eingeholt werden!