Neu auf Netflix und sehenswert: Occupied – Die Besatzung

Im Jahr 2015 wurde die erste Staffel der norwegisch-französischen Thrillerserie „Occupied – Die Besatzung“ gedreht und in Deutschland im Winter des gleichen Jahres auf dem Kultursender Arte ausgestrahlt.

Seit wenigen Tagen ist die spannungsgeladene Serie auf Netflix verfügbar und ich hab mir die ersten fünf von insgesamt zehn Episoden der ersten Staffel bereits angeschaut. Eine empfehlenswerte TV-Produktion!

Handlung Occupied – Die Besatzung

Wir befinden uns in Norwegen im April, die Ökopartei hat die Wahl gewonnen und ihr Kandidat Jesper Berg (Henrik Mestad) als Ministerpräsident gewählt. Die Öl-, und Erdgasförderung stellte das skandinavische Land zugunsten einer umweltfreundlichen Stromerzeugung mit Thorium-Kraftwerken ein.

Occupied - Die Besatzung

Der Europäischen Union (EU) und Russland schmeckt diese energiepolitische Entscheidung gar nicht. Nach der feierlichen Einweihung des ersten norwegischen Thorium-Kraftwerks kommt es zu einem beispiellosen Zwischenfall, bei dem Ministerpräsident Berg durch einen pechschwarzen Hubschrauber entführt wird.

Verdeckte Besatzung Norwegens

Auf Druck Russlands beschließt Berg die Erdgas-, und Ölförderung wieder auf das Niveau vor der Einstellung hochfahren zu lassen. Unbemerkt für den größten Teil Norwegens beginnen russische Spezialkräfte mit einer verdeckten Besatzung des Landes. Die Restaurantbesitzerin Bente (Ane Dahl Torp), deren Freund Thomas (Vegar Hoel) als Journalist für eine Onlinezeitung arbeitet, bekommt genau wie er die Folgen dieser heimlichen Invasion zu spüren.

Occupied - Die Besatzung

Dank russischer Gäste bleibt ihr Restaurant bestehen und Thomas Karriere macht durch die Berichterstattung über Russlands Pläne einen Sprung nach oben. Die Chefin der Polizeibehörde, Wenche Arnesen (Ragnhild Gudbrandsen), spielt ein falsches Spiel und Bergs Leibwächter Hans Martin Djupvik (Eldar Skar) sieht sich mit den Risiken seines Jobs konfrontiert.

Persönliche Meinung

Wie bei skandinavischen Filmproduktionen gewohnt, erhalten wir mit „Occupied – Die Besatzung“ eine hohe Qualität bezüglich Story, Ton, Bild, Spezialeffekte und der schauspielerischen Leistung. Die Handlung wirkt mit einer geheimen russischen Invasion Norwegens seit der umstrittenen Annektierung der Krim leider realistischer als gedacht.

Occupied - Die Besatzung

Die Story der ersten Episoden zu der Thrillerserie schrieb der Bestsellerautor Jo Nesbo bereits vor zehn Jahren. Mir gefällt der Spannungsbogen in „Occupied“, der sehr langsam aufgebaut wurde und mich sofort in den Bann zog. Auf einer Skala von 1 bis 10 bewerte ich „Occupied – Die Besatzung“ mit einer 8,5 und ist eine echte Empfehlung für kalte Winterabende.

Die Serie wird in norwegischer Sprache mit mittlerweile deutschen Untertiteln auf Netflix ausgestrahlt. Hier lerne ich ganz nebenbei also noch ein wenig Norwegisch. Die zweite Staffel wurde im Frühjahr 2017 gefilmt, weshalb sie bei dem Videostreaming-Dienst bald verfügbar sein wird.

Wie realistisch ist die Story?

Die Story ist nicht so abwegig, weil Norwegen einer der wichtigsten Erdöl-, und Erdgaslieferanten der EU ist. Eine Einstellung der Produktion hätte schwere wirtschaftliche Folgen für Europa, was Russland zu geschickten politischen Schachzügen ausnutzen könnte.

Occupied - Die Besatzung

Zwar hat das russische Militär in den vergangenen Jahren technologisch aufgerüstet, neue Waffentechnologien entwickelt und seine Marine modernisiert, doch eine wirkliche Gefahr für Europa ist Russland nach derzeitigen Stand nicht.

Thorium-Kraftwerke

Das gezeigte Thorium-Kraftwerk ist keine Fiktion, denn an Flüssigsalzreaktoren die auf Thoriumbasis arbeiten wird geforscht. Seit fünf Jahren läuft im norwegischen Thorium-Forschungsreaktor Halden eine Versuchsreihe mit Thorium als Energiequelle. Das Ziel Norwegens ist es, die Technologie in kommerziellen Kernkraftwerken einzusetzen, wobei zugleich das Plutonium abgebaut werden soll. Die Energieprobleme Europas und anderer Länder könnten mit Thorium-Kraftwerken gelöst werden.

Andreas Krämer

Andreas ist seit über einem Jahrzehnt mit einem Schreibbüro selbstständig und seit Juli 2015 nebenberuflicher Zumba® Fitness Trainer. Seine Leidenschaft ist das Tanzen, Sport, Fitness & das Schreiben.