Hilfe, es weihnachtet! Was Männer an Weihnachten nervt

Es ist die Zeit der Nächstenliebe, des Beieinanderseins und der starken Nerven. Mit künstlichen Winterlandschaften und seichten „Best of XMAS“-Playlisten aus den tiefen Archiven der Streaminganbieter hat Weihnachten endlich Einzug gehalten. In jedem Supermarkt, an jedem öffentlichen Platz, hinter jedem Gartenzaun.

Viele Menschen setzen den letzten Monat im Jahr gleich mit einem Freischein für all die Dinge, die sonst niemand vermisst im Jahr. Süßer Wein, der einem die Schuhe auszieht und Kunsthandwerk aus Streichhölzern sind nur der Anfang. Aber was nervt eigentlich am meisten an Weihnachten? Um sich dennoch selbstbewusst und korrekt zu verhalten, findest du am Ende des Artikels die passenden Verhaltensregeln für die kollegiale Weihnachtsfeier und die heimelige Bescherung.

Geschmack kennt keine Winterpause

Um die richtige Weihnachtsstimmung auch in die hinterste Wohnzimmerecke zu bekommen, gibt es im Dezember keine Gnade in Sachen Dekoration. Wenn es blinkt, mit Kunstschnee verziert ist und einen verschmitzten Gesichtsausdruck trägt, hat es eine sofortige Berechtigung sichtbar drappiert zu werden. Die Frage, ob diese Dekoration aber auch wirklich schön ist oder nur des Saisonwillens aus dem Keller gekramt wird, darf nicht laut gestellt werden.

Gleiches Phänomen ist an der Kleidung mancher Mitmenschen und Kollegen zu beobachten. Ein Pullover kann mit einem lustigen Rentiergesicht gestrickt sein, muss es aber nicht. Die Zeit der ironischen Weihnachtspullover ist längst vorbei und besaß eine ungefähre Humorspanne von der Genussdauer eines aufgewärmten Eierpunsches. In beiden Fällen gilt: Auch im Dezember ist guter Geschmack anwesend. Er muss nicht in den Winterschlaf!

Alle unter einem Baum

Der Cousin, dessen Handynummer du nicht einmal hast, und die Stiefschwester deiner Freundin, deren Name dir immer wieder entfällt, finden sich spätestens zu Weihnachten im Kreise der Familie ein. Herrscht das gesamte Jahr Funkstille, so kannst du dir sicher sein, dass pünktlich zum 24.12. längst verschollen geglaubte Familienmitglieder wieder auf der Bildfläche erscheinen. Die beste Zeit, um sich das geliehene Geld zurückzuholen oder den sechsjährigen Neffen endlich persönlich kennenzulernen.

Es kommt zusammen, was zusammen gehört. Meistens. Oft ist es auch nur der Zwang, weil es jeder an Weihnachten so macht und alleine sein auch uncool ist. Wäre sich der Rest der Sippschaft darüber bewusst, ließe sich der Weihnachtsabend entspannter ertragen. Doch die erzwungene Harmonie ist der Garant dafür, dass unter der Oberfläche bereits alte Konflikte einen Schwellenbrand gelegt haben. Tipp für den Weihnachtsabend: Immer mit einem geschätztem Familienmitglied wetten, wer zuerst die Stimmung mit dem „Das musst du gerade sagen…“ -Intro kippt.

Futtern auf Ansage

Für die Sportlichen unter uns Männern, die ihren Schweinehund im Griff haben, ist das systematische Fressen kein Problem. „Nein heißt Nein“ kommt auch hier unweigerlich zum Einsatz. Richtig so. Für den Rest bedeutet der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt oder der Stop-Over zum familiären Adventskaffee gleichzeitige Gewichtszunahme im Minutentakt. Der Kalorienwahnsinn kennt keine Grenzen!

Zwar ist die Beschwerdequote über üppiges Essen genauso hoch wie die Kalorienzufuhr im Weihnachtsmonat, doch an Zurückhaltung fehlt es leider. Zu verführerisch sind meterlange Bratwürste, gepudertes Schmalzgebäck und eingefettete Langos, die nach dem ersten Bissen die Cholesterinsirene schrillen lassen.

Gleichfalls ließe sich damit ein Fresskoma erzeugen, dass dich im Dämmerzustand durch die Dezembertage trägt. Aber es geht auch ernährungsbewusster. Denn wenn du dir die nervige Weihnachtszeit etwas unterhaltsamer gestalten willst, sorge doch einfach für etwas frischen Wind in der angestaubten Tradition. Tipps, wie dein Weihnachtsabend bleibenden Eindruck hinterlässt, zeigt dir der folgende Clip. So revanchierst du dich für 24 Tage voller Weihnachtswahn!

Constantin Jacob

Wenn der Wahl-Hamburger seine Zeit nicht gerade berufsbedingt mit Filmsichten verbringt und über Marketingaktivitäten kommender Kinostarts grübelt, widmet er sich er als Freiberufler dem Texten und Schreiben.