Da ist das Ding! Den Titel haben wir zwar noch nicht, aber immerhin: Die EM 2024 findet in Deutschland statt. Das steht seit dem 27. September fest. Die Bewerbung des DFB konnte sich gegen die des türkischen Fußballverbands durchsetzen.
Während der deutsche Fußball-Fan noch seine Wunden von der WM-Blamage leckt und das “Balsam EM 2024“ aufträgt, wettern die türkischen Medien gegen die UEFA.
Warum, liest du hier. Außerdem sagen wir dir, wie die Entscheidung für die Vergabe gefallen ist und wir geben einen kleinen Überblick über das Turnier. Schade nur, dass es bis zu diesem noch sechs Jahre sind!
Das Bewerbungsverfahren
Für die Bewerbung um die Fußball-Europameisterschaft mussten der DFB und der türkische Fußballverband TFF die vollständigen Bewerbungsunterlagen bis zum 27. April einreichen. Die UEFA befasste sich ausführlich mit diesen Unterlagen und bat die Fußballverbände in einigen Anliegen um zusätzliche Auskünfte bzw. Ausführungen. Darüber hinaus fanden Inspektionsbesuche vor Ort statt.
Nachdem die Experten des europäischen Fußballverbands alle Fakten in Bezug auf die Bewerbungen analysiert hatten, fertigten sie einen Evaluationsbericht an. Dieser Bericht wurde am 21. September der Öffentlichkeit vorgestellt. Er bescheinigte der Bewerbung des Teams rund um den EM-OK-Chef Philipp Lahm eine „inspirierende, kreative und sehr professionelle Vision“.
Und auch die Bewerbung des TFF war insgesamt positiv.Allerdings bemängelten die Experten „das Fehlen eines Aktionsplans in Sachen Menschenrechte“. Zudem hieß es in dem Bericht: „Infolge der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklungen im Land könnten geplante öffentliche Investitionen unter Druck geraten.“ Es sind wohl vor allem diese Aspekte als auch die höhere Kapazität der deutschen Stadien, die dafür sorgten, dass die EM 2024 nach Deutschland kommt.
Deutschland: 12, Türkei: 4
Wichtig zu wissen ist, dass die Bewertung der UEFA-Experten keinen bindenden Charakter für das Exekutivkomitee haben, d.h. bei den Ausführungen handelt es sich lediglich um eine Art Empfehlung. Doch die meisten Mitglieder des Komitees waren von den professionellen Bewertungen überzeugt, sodass Deutschland den Zuschlag erhielt (mit 12 zu 4 Stimmen).
Termine und Austragungsstätten der EM 2024
Offizielle Spieltermine gibt es für die EM noch nicht. Immerhin dauert es noch ein wenig, bis angepfiffen wird und vorher findet ja noch die erste paneuropäische Europameisterschaft statt.
Diese wird, wie üblich, von Juni bis Juli (2020) ausgetragen. Somit dürfte auch die EM hierzulande in diesen Monaten stattfinden – anders als die WM 2022, deren Finale auf dem 4. Advent (!) liegt.
Die EM 2024 wird in diesen Stadien ausgetragen
- Olympiastadion Berlin (74.000 Zuschauer)
- Commerzbank-Arena in Frankfurt am Main (48.000 Zuschauer)
- Allianz Arena in München (70.000)
- Volksparkstadion Hamburg (52.000)
- Signal Iduna Park in Dortmund (66.000)
- Veltins-Arena Gelsenkirchen (55.000)
- Mercedes-Benz Arena in Stuttgart (55.000)
- Red-Bull-Arena Leipzig (50.000)
- Merkur Spielarena Düsseldorf (51.000)
- RheinEnergieSTADION in Köln (50.000)
Sportsgeist sieht anders aus
Mindestens genauso groß wie die Freude hierzulande ist der Frust bei unseren türkischen Freunden. Die EM 2024 wäre das erste große Turnier in dem Land gewesen – und mit Sicherheit auch ein großer Erfolg geworden! Schließlich sind die Türken für ihre Gastfreundschaft und ihre Leidenschaft für den Fußball bekannt.
Gewinnen kann aber leider nur einer. Und das scheinen einige türkische Medien nicht akzeptieren zu wollen, indem sie der UEFA Machtmissbrauch und Parteilichkeit für Deutschland vorwerfen. Belege gibt es hierfür (noch) nicht.
Wäre die türkische Lira nicht so abgeschmiert, hätte die Türkei einfach bessere Chancen gehabt. Insofern ist es verständlich, dass die UEFA nicht den Währungscrash und Wiederaufbau der Lira einkalkuliert und auf die Türkei setzt.