Du siehst dir diese wunderbar bunte Schachtel von Pegasus Spiele an und denkst dir – das will ich spielen! Heraus kommt dabei ein interessantes und immer wieder spannendes Legespiel.
Azul vom berühmten Spieledesigner Michael Kiesling ist gerade in aller Munde und gleich ploppt diese Frage auf – Was ist das Besondere an diesem Spiel?
Spiel des Jahres 2018
Das will schon was heißen.
Das Besondere an Azul ist die Idee dahinter – und die farbenprächtige Umsetzung. Du bist Architekt, ein Mosaik-Künstler im alten Portugal. König Manuel I. ist fasziniert von den Azulejos, den weiß-blauen Keramikfliesen der Mauren, die mittlerweile durch viele Farben ergänzt wurden. Er möchte seinen ganzen Palast damit ausgestattet haben.
Nun, wer bekommt das Schönste Mosaik hin?
Stein um Stein
30-45 Minuten dauert eine Partie und lässt sich (ab 8 Jahren) sehr gut von 2-4 Spielern spielen. Auch zu Zweit tut es dem Spielfluss keinen Abbruch.
Jeder Spieler bekommt eine Tafel, auf der schon ein Muster vorgezeichnet ist. Dieses Muster gilt es nun zu füllen.
Dazu werden aus den Scheiben in der Mitte des Tisches alle Steine einer Farbe entnommen. Die Steine werden zu Anfangs im schön verzierten Säckchen ordentlich durchgeschüttelt und auf die Scheiben (je nach Spieleranzahl) immer vier Stück verteilt.
Im Uhrzeigersinn nimmt sich nun jeder die Steine der Farbe, die er benötigt, der Rest wandert in die Mitte. Ach ja, Startspieler ist derjenige, der zuletzt in Portugal war. Der Nächste wird dann der Erste, der Steine aus der Mitte schöpft.
Aber wie funktioniert das Anlegen eigentlich? Es gibt fünf Reihen, die mit eins bis fünf gleichen Steinen gefüllt werden müssen, um einen Stein in das Muster (rechts daneben) wandern zu lassen.
Obacht! Befindet sich eine Farbe bereits in einer der Reihen, darf sie kein zweites Mal dorthin wandern – das gibt Minuspunkte.
Am Ende jeder Runde wertet man seine eingesetzten Mosaiksteine. Und hier sollte man schlau aneinander gelegt haben, um auf der Wertetabelle weiter nach vorne zu gelangen. Ein Stein neben dem anderen, ob vertikal oder horizontal, gibt doppelt, dreifach oder sogar fünfach Punkte!
Das Spiel endet, sobald eine Reihe horizontal geschlossen wird, das heißt alle fünf Farben wurden in diese Reihe eingesetzt.
Dann gibt es noch extra Wertungen für alle vollen horizontalen und vertikalen Reihen und für alle Steine einer Farbe.
Azul: Ein interessantes Familienspiel für Strategen
Azul macht immer wieder Spaß, denn du kannst nichts langfristig planen. Du hast zwar eine grundlegende Strategie (zumindest nach ein, zweimal spielen) – aber dein Gegner versaut dir alles. Der nimmt dir einfach die Steine weg! Das kann ziemlich böse ausgehen, wenn du plötzlich Letzter bist (oder keine Wahl mehr hast) und fünf ganze Steine einer Farbe nehmen musst – das sind dann gleich doppelt so viele Minuspunkte. Oh Mann!
Fortgeschrittene Spieler drehen einfach die Tafel um – und müssen sich ihr Mosaik-Muster selbst zusammen schustern. Das ist einfacher gesagt als getan. Wie so vieles im Leben.
Hast du Azul einmal gespielt, möchtest du gleich eine zweite Runde beginnen, um deine Strategie zu verbessern. Oder überhaupt erst eine zu entwickeln. Denn: Aller Anfang ist schwer.
Das zeigt dann auch die Komplexität dieses Familienspiels. Es hat einen hohen Wiederspielwert. Und das macht es für mich besonders.
Dieses Spiel des Jahres war so erfolgreich, dass schon ein Nachfolger erschienen ist: Azul – Die Buntglasfenster von Sintra. Das wie sein Vorgänger schon wieder ausverkauft scheint! Dann hoffen wir auf eifrige Nachproduktion. Nun sollen die Glasfenster der königlichen Kapelle ausgestattet werden, wobei auf Schäden und mangelnde Vorräte zu achten ist. Die doppelseitigen Fensterpaneele bieten ein dynamisches Spiel und einige Variabilität.
Ich bin gespannt!