Ihr befindet euch auf einer einsamen Insel im weiten Ozean. Gestrandet, verloren, orientierungslos. Doch ihr seid nicht allein.
Findet mit eurer Crew den richtigen Unterschlupf, sammelt Nahrung und nehmt euch in Acht vor wilden Tieren! Das klingt so einfach? Na dann viel Spaß.
Survival-Training: Tag 1
Für dieses Spiel gibt es sogar einen Single-Player-Modus. Bis zu 4 Spieler, ab zehn Jahren, können sich behaupten. Bringt aber viel Zeit mit, so ein Überlebenskampf schafft man nicht in einer halben Stunde.
Nicht erschrecken! Das Spielmaterial ist sehr umfangreich und der Spielplan braucht eine Menge Platz.
Zunächst wird eine Szenariotafel ausgewählt. Auf dieser stehen die Runden, das Szenario, euer Ziel und ein paar Extra-Fähigkeiten. Verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden stehen zur Auswahl: Schiffsbrüchig, die verfluchte Insel, Jenny braucht Hilfe, Vulkaninsel, Insel der Kannibalen und Familie Robinson. Eine Erweiterung bringt noch mehr Abwechslung mit neuen Szenarien und Charakteren.
Das Ziel auf dem Szenario zeigt euch eine spezielle Mission, die ihr erfüllen musst. Zum Beispiel einen riesigen Holzhaufen für ein Signalfeuer zu errichten.
Ihr gewinnt sofort, wenn das Ziel erreicht ist, und verliert sofort, wenn ein Spieler stirbt oder die Rundenleiste endet, ohne dass ihr euer Ziel erreicht habt.
Im Laufe des Spiels erhaltet ihr Rohstoffe, könnt eine Behausung errichten, nützliche Gegenstände bauen, Jagen gehen, und die Umgebung erkunden.
Dann sucht ihr euch eine Charaktertafel aus. Jeder Charakter hat besondere Fähigkeiten, aber auch Schwächen. Es gibt alle Charaktere in weiblicher oder männlicher Form: Der Koch, der Zimmermann, der Soldat und der Forscher. Nun gibt es verschiedene Phasen, durch die ihr in jeder Runde durch müsst.
Die sechs Phasen des Überlebens
Die erste ist die Ereignisphase. Hier wird eine Ereigniskarte aufgedeckt. Augenblicklich passiert etwas. Dann legst du die Karte auf das Feld in der linken Ecke des Spielplans. Liegt dort schon eine Karte, wird sie nach links geschoben.
Gefährlich wird es erst, wenn ein drittes Ereignis in Kraft tritt und ihr diese Karte noch nicht unschädlich gemacht habt. Das könnt ihr verhindern, indem ein Spieler in seinem Zug die Bedingungen der Karte erfüllt, meist eine Abgabe von Rohstoffen.
Als nächstes wird eure Moral geprüft, in der Moralphase. Dazu gibt es eine Leiste, oben mittig auf dem Spielplan. Je nachdem, was passiert, erhaltet oder verliert ihr Entschlossenheitsplättchen, die zum Eintauschen wichtig sind.
Die Produktionsphase liefert euch nun die Ressourcen, die auf dem Inselteil (links mittig) abgebildet sind, auf dem euer Lager steht. Dieses kann durch die Aktion „Erkunden“ weiter wandern.
Teamwork und Planung sind gefragt
Nun seid ihr dran. In der Aktionsphase dürft ihr miteinander diskutieren, wofür ihr eure zwei Aktionssteine verwendet und legt diese aus. Dann werden diese nacheinander abgehandelt.
Natürlich müsst ihr für die jeweiligen Aktionen Opfer bringen. Ihr verliert Rohstoffe, könnt ein Tier vielleicht nicht besiegen oder löst ein ungewolltes Ereignis aus. Für die Aktionen Bauen, Sammeln und Erkunden müsst ihr drei Würfel werfen. Diese entscheiden über euern Erfolg in der Sache, ob ihr Wunden erleidet, Entschlossenheitsplättchen gewinnt, eine Abenteuerkarte der jeweiligen Kategorie ziehen müsst – oder einfach nichts passiert.
Je nach Szenario kommt euch das Wetter früher oder später in die Quere. Die Symbole neben der Rundenzahl auf eurer Szenariotafel zeigen das an. Wind, Schnee, Regen und so manches wilde Tier wird euer Lager überfallen. Um euch zu schützen, könnt ihr eure Palisade und das Dach ausbauen. Über das Ausmaß entscheidet der Zufall in Form dreier Wetterwürfel.
Zuletzt beginnt die Nachtphase. Hier müsst ihr genügend Nahrung für jeden Spieler gesammelt haben, also eine pro Spieler. Ist das nicht der Fall, erleidet Derjenige zwei Wunden. In dieser Phase darf das Lager auf ein anderes Inselteil verlegt werden. Habt ihr noch kein Lager gebaut, erleidet jeder Spieler eine Wunde.
Am nächsten morgen geht alles wieder von vorne los.
Robinson Crusoe: Überleben wird nicht garantiert
Dieses Spiel ist nichts für Angsthasen. Es lauern eine Menge Gefahren. Es ist ein kooperatives Brettspiel, das zahlreiche Preise, darunter den Golden Geek, abgeräumt hat. Für Langzeitspieler, und ich denke auch für Familien, hat das Spiel seinen Charme, auch wenn es sehr komplex scheint. Das Spielprinzip hält sich sehr authentisch an die realen Gegebenheiten. Es wird wirklich alles bedacht, manchmal etwas viel. Aber gerade das macht Robinson Crusoe aus.