Bei dem Stichwort „Männerkrankheiten“ denken viele automatisch an die oft belächelten Krankheiten, die jeden mal ereilen, von denen Frauen munkeln, sie würden von Männern doppelt schlimm empfunden werden. Es gibt jedoch durchaus Krankheiten, die überwiegend oder sogar ausschließlich Männer ereilen. Und je älter du wirst, umso wichtiger wird es, auf die Gesundheit zu achten und den typischen Männerleiden vorzubeugen.
Welches charakteristische Männerkrankheiten sind und wie du dich am besten dagegen wappnest, erfährst du hier.
Typische Männerkrankheiten – was kannst du tun?
Was sind typische Männerkrankheiten? Zum einen bezeichnen wir damit Erkrankungen, die die männlichen Geschlechtsorgane betreffen und daher ausschließlich bei Männern auftreten können. Dazu gehören Hodenentzündungen, Hodenhochstand, Prostatavergrößerung, Hoden- und Prostatakrebs und Vorhautverengung. In diesen Fällen ist der Urologe der richtige Ansprechpartner.
Darüber hinaus gibt es allgemeine Krankheiten, die zwar sowohl Frauen, als auch Männer betreffen können, für die Männer jedoch anfälliger sind oder an denen Männer statistisch gesehen häufiger erkranken. Hier ist auch der Allgemeinmediziner oder der Internist der behandelnde Arzt.
Die häufigsten Männerkrankheiten sind die Prostatavergrößerung, Prostatakrebs, Vorhautverengung, Erektionsstörungen und Herz- Kreislauferkrankungen.
Prostatavergrößerung
Ab dem mittleren Lebensalter wächst bei Männern die Wahrscheinlichkeit, an einer Prostatavergrößerung zu erkranken. Bei der Prostata handelt es sich um die Vorsteherdrüse. Die Vergrößerung ist gutartig, wird aber von einigen mehr als unangenehmen Symptomen begleitet:
- Druck auf den Harnleiter
- schwächer werdender Harnstrahl
- im weiteren Verlauf chronischer Harndrang, weil die Harnblase beim Urinieren nicht mehr vollständig geleert wird.
- schlimmstenfalls Harnverhalt d.h. das urinieren ist nicht mehr möglich
Um die Verschlimmerung der Symptome zu verhindern, solltest du bei den ersten Anzeichen einer Harnvergrößerung einen Urologen aufsuchen. Je früher die Vergrößerung entdeckt wird, umso größer sind die Heilungschancen, da eine Prostatavergrößerung sehr gut behandelbar ist.
Prostatakrebs
Während die Prostatavergrößerung gutartig ist, entwickelt sich beim Prostatakrebs ein bösartiger Tumor. Hierbei handelt es sich um die häufigste Krebsform bei Männern. Die ersten Symptome ähneln denen der Prostatavergrößerung, weshalb viele Männer nicht bemerken, dass es sich hier um einen bösartigen Krebs handelt. Deshalb ist es auch wichtig, rechtzeitig zum Urologen zu gehen und die Beschwerden abklären zu lassen.
Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit kommen. Auch starke Schmerzen im Genitalbereich sind häufig ein Anzeichen einer fortgeschrittenen Krebserkrankung.
Kein Grund zu vorzeitiger Panik: Wird die Diagnose frühzeitig gestellt, sind die Heilungschancen recht gut.
Was kannst du zur Vorbeugung tun?
Spätestens ab dem 45. Lebensjahr sollte die jährliche Prostatauntersuchung auf dem Programm stehen. Die Vorsorgemaßnahme wird von den Krankenkassen übernommen. Gibt es bereits Fälle von prostatakrebs in der Familie, empfiehlt es sich, bereits vor dem 45. Lebensjahr einen Urologen aufzusuchen und sich beraten zu lassen. Unter Umständen wird die Vorsorgeuntersuchung dann auch in jüngeren Jahren durchgeführt.
Tipp: Mit einer gesunden Lebensweise kannst du selbst dazu beitragen, Prostatakrebs vorzubeugen. Avocado und Ingwer etwa sollen die Bildung von Krebszellen vermeiden helfen. Auch andere Lebensmittel, die wertvolle Antioxidantien beinhalten, leisten einen wichtigen Beitrag. Dazu gehören Zitrusfrüchte, Beeren, diverse Kräuter und einige Nussarten. Tomaten wird außerdem eine positive Wirkung zur Vermeidung von Tumorbildungen nachgesagt. Sie können also auch ruhig häufiger auf dem Speiseplan stehen.
Vorhautverengung
Die Phimose, wie die Vorhautverengung medizinisch korrekt heißt, kommt häufig im späteren Erwachsenalter ab 40 Jahren auf. Du kannst also nicht davon ausgehen, davon verschont zu bleiben, wenn dir bis dahin keine anatomischen Probleme an der Vorhaut aufgefallen sind.
Die Symptome sind eindeutig:
- die Vorhaut lässt sich nicht mehr über die Eichel zurückschieben
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
Was kannst du tun?
Wenn du feststellen solltest, dass sich die Vorhaut nicht mehr schmerzfrei zurückschieben kannst, solltest du einen Urologen aufsuchen. Er kann eine Vorhautverengung diagnostizieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen. je nach Ursache und Ausprägung kann die Phimose mit einer Salbe behandelt werden. Manchmal hilft nur der medizinische Eingriff, bei dem die Vorhat beschnitten wird. Was du auf keinen Fall tun solltest, ist, die Vorhaut mit Gewalt zurückzuschieben. Hierbei kann es zu Verletzungen und Entzündungen kommen.
Um der Vorhautverengung vorbeugen zu können, ist hinreichende Hygiene im Genitalbereich unerlässlich, um Entzündungen zu vermeiden.
Erektionsstörungen
Über Erektionsstörungen spricht kein Mann gerne. Was im Volksmund oft Impotenz genannt wird, trägt den medizinischen Namen „Erektile Dysfunktion“. Wird der Penis nicht mehr richtig hart, leidet nicht nur das Sexualleben, sondern auch die Psyche des Mannes. Viele Männer, die an einer erektilen Dysfunktion leiden, berichten zudem von einer zu schnellen Erschlaffung.
Wie kommt es zu einer Erektionsstörung?
Die Erektionsstörung kann entweder personenbedingt oder situationsabhängig sein. Die Häufigkeit nimmt auch mit zunehmendem Alter zu.
Folgende Ursachen können für die Erektionsstörung verantwortlich sein:
- Arterienverkalkung
- Diabetes mellitus
- Übergewicht
- übermäßiger Alkoholkonsum
- übermäßiger Nikotinkonsum
- Einnahme bestimmter Medikamente
- Stress
- seelische Ursachen
Vorübergehend kann jeder Mann einmal Probleme damit haben, eine Erektion zu bekommen. Das kann beispielsweise passieren, wenn du unter hohem Druck stehst. Doch wird die Potenzstörung zum Problem, solltest du auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Eine Erektionsstörung ist nichts, wofür du dich schämen müsstest. Je nach Ursache ist die Dysfunktion eigentlich gut behandelbar.
Eine gesunde Lebensweise kann je nach Ursache auf jeden Fall potenzfördernd sein.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Männer erkranken deutlich häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Frauen. Ursachen sind eine ungesunde Lebensweise, erhöhter Alkoholkonsum, Stress und vor allen Dingen Übergewicht. Statistiken zufolge sind in Deutschland über 60 % aller Männer übergewichtig.
Die Symptome für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind vielfältig:
- Herzrhythmusstörungen
- Bluthochdruck
- Atemnot
- Druckgefühl in der Brust
- Schmerzen in der Herzgegend
- Kurzatmigkeit
- etc.
Treten solche Beschwerden auf, heißt es sofort zum Arzt. Damit es gar nicht soweit kommt, heißt es wohl oder übel, gesünder und vor allen Dingen fettärmer essen, abnehmen, Sport treiben und Stress reduzieren.
Fazit: Den meisten Männerkrankheiten kannst du mit einer gesunden Lebensweise vorbeugen. Sind die Beschwerden erst einmal da, sind die Behandlungen oft langwierig.