Der Sommer 2018 in Deutschland kann sich blicken lassen: Es ist ziemlich heiß und die Regentage halten sich in Grenzen. Es könnte alles so schön sein, wenn 2018 nicht der heftigste Zeckensommer der letzten 10 Jahre sein würde.
Zum Vergleich: Pro Grünfläche waren es letztes Jahr circa 180 Zecken, dieses Jahr sind es 443.
Zecken übertragen Borreliose in ganz Deutschland
Die Blutsauger verursachen nicht nur einen kleinen Biss, sie können unter Umständen tödlich sein. Auch in Deutschland. Beim Biss der Zecke vermischt sich ihr Speichel mit deinem Blut. Diese Mischung gelangt in deinen Körper. Das klingt nicht nur eklig, sondern kann echt gefährlich werden.
Jede vierte Zecke überträgt Borreliose. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die im Anfangsstadium noch gut mit Antibiotika zu behandeln ist. Anzeichen einer Borreliose erkennst du an
- einer Rötung rund um die Bissstelle
- Kopfschmerzen
- Fieber
- Muskelschmerzen
- Müdigkeit
- allgemein grippeähnlichen Symptomen
Deswegen suche am besten sofort einen Arzt auf, wenn du eine Zecke oder einen Zeckenbiss entdeckst. Dieser nimmt dir dann Blut ab und testet es auf mögliche Erreger. Denn mit einer Borreliose ist nicht zu spaßen. Behandelst du sie nicht, kann die Infektion die Hirnhaut oder auch das Herz befallen. Lähmungen, neurologische Probleme und chronische Gelenkentzündungen sind mögliche Spätfolgen. Diesen Erreger tragen Zecken in ganz Deutschland mit sich.
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FSME: Eine Krankheit ohne Heilmittel, aber mit Impfstoff
Anders sieht das bei den Trägern des Virus FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) aus. Vor allem Zecken in Süddeutschland sind davon betroffen. Durch die Klimaerwärmung breitet sich das Virus allerdings auch immer mehr im Norden aus.
Folge des Virus ist eine Hirnhautentzündung, gegen die es leider kein Heilmittel gibt.
Die ersten Symptome äußern sich in
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Gliederschmerzen
Nach einem ersten Abklingen, kommt das Virus umso stärker mit einer Hirnhautentzündung zurück. Tödlich verläuft die Krankheit vor allem für Menschen über 50, insbesondere Männer und Menschen mit einem schwachen Immunsystem.
Aber keine Panik: Es gibt einen Impfstoff. Erkundige dich einfach bei deinem Arzt nach einer FSME Impfung. Dabei werden dir abgetötete Viren gespritzt, durch die dein Immunsystem dann weiß, wie es im Ernstfall damit umgehen soll und das Virus erfolgreich bekämpft.
So schützt du dich vor Zecken
Damit es gar nicht erst zu einer solchen Krankheit kommt, kannst du schon zu Anfang vorbeugen. Trägst du eine lange Hose, hilft es, die Hosenbeine in deine Socken zu stecken. Sieht nicht cool aus, aber immer noch besser als krank zu werden, oder?
Auch hilfreich sind Insekten- oder Zeckensprays. Die musst du aber regelmäßig neu aufsprühen.
Allgemein kannst du auch hohes Gras und Unterholz vermeiden, dort halten sich Zecken nämlich besonders gerne auf. Das Gerücht, sie würden von Bäumen fallen, ist übrigens falsch.
Wenn du von einer Wiese kommst oder dich lange draußen aufgehalten hast, suche deinen Körper ab. Zecken krabbeln oft noch stundenlang über deine Haut, um die perfekte Stelle für den Biss zu finden. Auch nach einem Besuch im Park die Klamotten, Knöchel und andere nackte Körperstellen abzustreifen, kann helfen.
Besonders beliebt bei den Blutsaugern sind dünne und warme Bereiche der Haut. Kniekehlen, Bauch, Brust und im Schritt stellen die bevorzugten Orte für die kleinen Biester dar.