Was es für einen Mann heute bedeutet „frei“ zu sein

Es ist Winter und die einzige Frage, die sich der freie Mann stellen muss, ist die, wohin der nächste Urlaub gehen soll. Nach Thailand in den Strandurlaub? Oder doch lieber in die Alpen zum Skiurlaub? Egal, Hauptsache weg! Und was der Urlaub kostet, ist sowie egal. Schließlich muss Mann nur für eine Person zahlen. Und diese eine Person ist Mann selbst.

Luxushotel vs. Jugendherberge

Wichtig ist vor allem, dass sich keine lästigen Familienurlauber in der Oase der Ruhe aufhalten. Aber die können sich das 4- oder 5-Sterne-Hotel ja ohnehin nicht leisten. Stattdessen geht es mit der ganzen Familie in eine Jugendherberge oder ein anderes „heruntergekommenes Loch“.

Es kann natürlich nicht schaden, wenn der freie Mann während seines Luxusurlaubs der Familienpension einen kurzen Besuch abstattet. Hier erinnert er sich eindrücklich daran, wie gut es ihm ohne Frau und Kinder geht. Eine zickende Ehefrau, die dem Pantoffelhelden unaufhörlich Anweisungen gibt? Eine Ehefrau, die ihm selbst dann vorwurfsvolle Blicke zukommen lässt, wenn die Kinder wieder einmal völlig ohne Grund aufeinander einprügeln? Der freie Mann hat und braucht so etwas nicht. Stattdessen nippt er genüsslich an seinem Whisky und denkt, was für eine „arme Sau“ der Typ auf der anderen Seite der Fensterfront doch ist.

Skischule? Von wegen!

Die Skipiste ist im Winter die optimale Wahl, um Abstand vom Alltag zu gewinnen. Nicht nur, dass man(n) sich nach dem Snowboarden beim Après Ski schnell wieder warmtrinkt. Nein, der freie Mann kann hier tun und lassen, was er will.

Selbstverständlich besucht der freie Mann nicht die Skischule. Und zwar auch dann nicht, wenn er weder Ski noch Snowboard fahren kann. Wer will sich schon mit den gequält glücklichen Männern und deren Sippe unterhalten?! Nein, der freie Mann geht das anders an…

Wenn der freie Mann Blut leckt

… Ein Privatlehrer muss her. Und anstatt auf die Skier, stellt sich der freie Mann von heute auf das Snowboard. Das ist für ihn auch im betagten Alter kein Problem.

Nach nur einem Tag Unterricht brettert er völlig selbstverständlich die blauen Pisten herunter. Im Augenwinkel sieht er immer wieder den einen oder anderen unfreien Mann, wie der krampfhaft versucht, seiner Familie das Fahren beizubringen. Ein breites Lächeln ziert das Gesicht des freien Mannes.

Nur wenige Tage später sind die roten Pisten dran. Diese sind schnell zu langweilig, denn hat der freie Mann erst einmal Blut geleckt, kann ihn nichts mehr halten.

Nach nur einer Woche Privatunterricht steht er am Gipfel der schwarzen Piste. Adrenalin durchströmt jede Faser seines Körpers. Ein „geiles Gefühl“! Und noch besser fühlt es sich an, wenn Mann unten angekommen ist – selbstverständlich sturzfrei!

Mann heute bedeutet frei

Nicht nur auf der Skipiste einer der Besten

Ein freier Mann muss nicht wählen, ob Ski- oder Strandurlaub. Er macht einfach beides. Geld hat er ohnehin genug. Ganz anders als die angeblich glücklich leierten Männer. Diese belügen sich schlichtweg selbst, wenn sie sagen, ihre Frau würde ihr Leben bereichern. Einfach unglaublich, wie sich der Ehemann sein langweiliges Leben schönredet.

Und selbst wenn der freie Mann einmal einen Gedanken daran verschwendet, ob eine Beziehung nicht doch etwas Feines wäre, wirft er einfach einen Blick in seinen Geldbeutel. Aus diesem quellen die Scheine nur so heraus. Und jeder einzelne kann für feinen Hummer und köstliches Rinderfilet verbraten werden.

Während des Schlemmens plant der freie Mann für die Zukunft. Aber nicht etwa mit einer Frau, sondern er überlegt, welche Projekte er nach seinem „Hammer-Urlaub“ starten wird. Weiterbildungen und ein Startup gründen sind nur einige Möglichkeiten, um noch mehr Schotter zu machen. Schließlich möchte er immer zu den Besten gehören und zwar nicht nur auf der Skipiste.

Das Leben ist schön!

Das Leben des freien Mannes ist eine perfekte Mischung aus Erholung, Spaß und High-Performance. Der Erfolg fällt ihm sozusagen von ganz allein in den Schoß. Alles, was er tun muss, ist: das Leben genießen.

Und wenn die letzten Schneeflocken fallen und der Frühling naht, pustet er liebevoll den Staub von seinem Oldtimer, während er freundlich zum Nachbarn herüberwinkt. Dieser ist gerade darum bemüht, die Kinder im klapprigen Opel Kadett zu verstauen. „Arme Sau“, denkt sich der freie Mann und cruist mit seinem Ford Mustang in den Sonnenuntergang davon…

Jan-Philipp Kiedos

Jan liebt es, Texte rund um die Themen Sport, Ernährung und Gesundheit zu verfassen. Er hat Lehramt (Sport & Englisch) studiert und anschließend die Fitnesstrainer A-Lizenz erlangt. Bereits während des Studiums entdeckte Jan seine Leidenschaft für das Schreiben.

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