Max Headroom in China? 2 künstliche Nachrichtensprecher im Einsatz

Wer kennt den coolen Max Headroom noch? In China wird er jetzt in Form zweier KI-Nachrichtensprecher erschreckend real. Sein Debüt hatte einer der künstlichen Moderatoren gestern in einer Sendung der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

Beide sind in Zusammenarbeit mit dem Suchmaschinenkonzern Sogou basierend auf Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinenlernen entwickelt worden. Das Video weiter unten verrät dir, ob die KI zur Weltherrschaft taugt.

Was können die KI-Nachrichtensprecher?

Die Nachrichtenagentur Xinhua ließ gleich zwei KI-Avatare entwickeln, die Texte in Sprache umwandeln und sprechen. Beide Nachrichtensprecher sind den echten Vorbildern Zhang Zhao und Qiu Hao nachempfunden worden. Für News in chinesischer Sprache ist Qiu Hao verantwortlich und Nachrichten in Englisch wird Zhang Zhao vorlesen.

Auf der World Internet Conference 2018, die im ostchinesischen Wuzhen (Provinz Zhejiang) stattfand, feierte Qiu seine Premiere. Er teilte der Weltöffentlichkeit mit, dass er rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr sprechen könne. Wie er erzählte, könne er endlos kopiert und an verschiedenen Orten oder für allerlei Szenarien eingesetzt werden.

Max Headroom wäre neidisch

Ein Zusammenspiel zwischen Künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen gewährleistet eine realistische Darstellung der Stimme, Lippenbewegungen, Mimik und Gestik wie die echten Nachrichtensprecher. Auf diese Weise sollen die KI-Sprecher laut Xinhua nach Möglichkeit lebensecht statt wie emotionslose Roboter wirken. Der stotternd sympathische Max Headroom kann einpacken!

Die Avatare seien lernfähig und würden mit der Zeit immer realistischer werden. Sie nutzen Videos ihrer Vorbilder, um dies zu erreichen und es wird noch ein Weilchen dauern, bis Zhang und Qiu nicht mehr von echten Menschen zu unterscheiden sein werden.

Neben dem Vorlesen von Nachrichten könnten sie auch andere Aufgaben übernehmen.  Hier wurde ein Eltern-Avatar als Geschichten-Vorleser für Kinder als Beispiel genannt.

China und die KI

In Sachen KI strebt China bis 2030 eine weltweit führende Position an und möchte seine Fortschritte durch Kooperationen mit der Welt teilen. Auf der World Artificial Intelligence Conference Mitte September in Shanghai rief Chinas Präsident Xi Jinping dazu auf, bei den KI-Themenbereichen Aufsicht, Sicherheit, Ethik und Recht zusammenzuarbeiten. Die chinesische KI-Technologiebranche soll über 130 Mrd. Euro schwer werden.

Die USA investieren Milliarden in die KI-Forschung und wollen dem Konkurrenten aus Asien nicht alleine das Feld überlassen. Ein KI-Wettrüsten mit den Vereinigten Staaten sei Chinas Regierung zufolge nicht das Ziel. 

Die KI und Robotik gewinnen extrem an Fahrt, so kann der Laufroboter Atlas mittlerweile einen Parcours laufen und Amazon setzt seine Künstliche Intelligenz zur Gesichtserkennung ein. Selbst Sexroboter werden salonfähig.

Weltherrschaft und KI:

Andreas Krämer

Andreas ist seit über einem Jahrzehnt mit einem Schreibbüro selbstständig und seit Juli 2015 nebenberuflicher Zumba® Fitness Trainer. Seine Leidenschaft ist das Tanzen, Sport, Fitness & das Schreiben.