Bionic Softhand von Festo: Fast wie eine menschliche Hand

Das Unternehmen Festo AG hat mit der Bionic Softhand eine Roboterhand entwickelt, die mit einer KI gesteuert wird und wie ihr menschliches Vorbild agiert.

Die künstliche Hand sieht dem Original zur Verwechslung ähnlich, genauso wie ihre Bewegungen.

Im Video siehst du die Festo Bionic Softhand in Aktion.

Sanfte Roboterhand Festo Bionic Softhand

Die Entwicklung der Festo Bionic Softhand fand innerhalb des Bionic Learning Networks statt. Dort wird das Ziel verfolgt, Methoden und Techniken der Natur in technische Systemen umzusetzen. Die Roboterhand konnte erfolgreich einen Dodekaeder (12-seitiger Würfel) mit ihren Fingern drehen. Sie drehte ihn so lange, allerdings langsam, bis das gewünschte Fünfeck auftauchte.

Die Bewegungen sind einer menschlichen nachempfunden und die Hand besitzt ein Dutzend Freiheitsgrade. Als Antriebssystem dient eine Pneumatik. Logisch, kommt ja auch von Festo. Jeder der einzelnen fünf Finger verfügt über Bälge, die zwei Luftkammern haben und deren Ummantelung aus enorm festen wie gummiartigen Fäden besteht.

Wie bewegen sich die Finger?

Die fünf Finger der Festo Bionic Softhand werden mit Ventilen bewegt, indem der Drucklevel der einzelnen Luftkammern, die in den Bälgen liegen, eine Veränderung erfährt. Die Höhe des Drucks entscheidet darüber wie stark die Roboterhand greift.

Bei geringen Druck greift die robotische Hand sanft zu, was zum Beispiel gut für Bälle oder ein Frühstücksei gedacht ist. Schwere Lasten wie eine Umzugskiste hingegen erfordern ein höheres Druckniveau. Die Griffstärke wird durch Drucksensoren bestimmt und Positionssensoren ermitteln, wie die Hand ausgerichtet sein muss.

Die Elektronik befindet sich im Handrücken und eine Künstliche Intelligenz (KI) übernimmt die Steuerung. Von den Forschern wurde die KI darauf getrimmt, gestellte Aufgaben eigenständig zu bewerkstelligen. Wie Karoline von Häfen, Leiterin Corporate Bionic Projects bei Festo, gegenüber Golem.de erklärte, sei das Training mit mehreren digitalen Abbildern einer echten Hand in einer virtuellen Umgebung absolviert worden.

Festo Bionic Learning Network

Das Festo Bionic Learning Network ist ein Forschungsnetzwerk in dem neuartige technische Systeme basierend auf Vorbildern aus der Natur entwickelt werden. Wir berichteten bereits über den Bionic FlyingFox, einem künstlichen Flughund, der wie eine reale Fledermaus fliegt.

Die Robotik wird für die Zukunft eine wichtige Rolle spielen und die Festo AG weiter neue Systeme entwickeln von der die Industrie profitieren wird.

Festo Bionic Softhand in Aktion

 

Andreas Krämer

Andreas ist seit über einem Jahrzehnt mit einem Schreibbüro selbstständig und seit Juli 2015 nebenberuflicher Zumba® Fitness Trainer. Seine Leidenschaft ist das Tanzen, Sport, Fitness & das Schreiben.