Nach neuesten wissenschaftlichen Analysen erhält der Yellowstone Supervulkan sein Magma direkt aus dem Erdkern. Der größte Vulkan der USA befindet sich unter dem Yellowstone Nationalpark, der mit rund vier Millionen Besuchern zu den beliebtesten Parks der Vereinigten Staaten zählt.
Der Old Faithful Geysir, die Tierwelt und einzigartige Landschaft sind die größten Anziehungspunkte des berühmten Parks. Ein nahender Ausbruch scheint unwahrscheinlich.
Bei einem Ausbruch des Yellowstone Supervulkans würde sich das Antlitz der Erde für immer verändern, Millionen Todesopfer, Missernten und eisige Temperaturen die direkte Folge. Gönne dir am Artikelende ein spannendes Video zum Thema.
Was ist der Yellowstone Supervulkan?
Vor 640.000 Jahren hatte der Yellowstone Supervulkan seine letzte Eruption, bei der eine Magmakammer entstand, die der Größe der Mallorca-Nachbarinsel Menorca entspricht. Die Magmakammer wird als „Caldera“ bezeichnet, liegt in über acht Kilometern Tiefe, misst 80 Kilometer Länge und 40 Kilometer in der Breite.
Welche Gefahr stellt ein Ausbruch dar?
Die gelagerte Magmamenge umfasst 15.000 Kubikkilometer, die bei einem Ausbruch die Erde in eine globale Katastrophe stürzen könnte. Die Temperaturen würden rapide sinken, die Lebensmittelversorgung zusammenbrechen und die Erdoberfläche für Jahrzehnte mit einer meterdicken Ascheschicht verhüllen.
Die Sonneneinstrahlung würde auf einen Minimalwert fallen und sich das Leben der Menschen verändern. Die Zivilisation müsste ihr Leben unter der Erde verlagern, um vor den mächtigen Minustemperaturen geschützt zu sein. Erst nach geschätzten 30 bis 100 Jahren würde sich die Lage normalisieren und wir könnten wieder wie heute auf der Erdoberfläche leben.
Wissenschaftler untersuchen Magmakammer
Von Wissenschaftlern wurde jetzt die Magmakammer und der Ursprung ihrer Magma intensiv untersucht. Als Quelle galt bisher eine Tiefe von 440 Kilometern, jedoch standen ebenfalls 3.000 Kilometer im Raum, wie Watson.ch schreibt.
Die Forscher Peter Nelson und Stephen Grand, die für die University of Texas arbeiten, konnten mit ihren Analysen jetzt eine Tiefe der Magmaquelle von rund 3.000 Kilometer ermitteln. In dieser Tiefe treffen der Erdmantel und Erdkern aufeinander.
Zur Ermittlung der Magmaquelle bauten die Wissenschaftler den Erdmantel als Modell nach, basierend auf den Auswertungen von über 500 Erdbeben-Messstationen. Hierbei werden die Erschütterungen starker Erdbeben gemessen. Die Wellen verweisen darauf, an welchen Stellen das Gestein schmolz.
Magmazentrum und Ausbruchs-Wahrscheinlichkeit
Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre beeindruckenden Ergebnisse in „Nature Geoscience“ und demnach befindet sich das Magmazentrum, fachlich „Magmaplume“ genannt, unter Mexiko. Das Gestein zeigt hier eine 850 Grad Celsius höhere Temperatur, allerdings ist nur ein kleiner Teil flüssig.
Die Wahrscheinlichkeit einer gigantischen Eruption des Yellowstone Supervulkans liegt bei 1:700.000 pro Jahr. Nach wissenschaftlichen Berechnungen ist der unterirdische Feuerberg aber längst überfällig.
Einen Ausbruch werden wir zu unseren Lebzeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr erleben. Forscher erwarten ein erneutes Erwachen des Yellowstone Vulkans erst in ein paar tausend Jahren. Im Februar wurden 200 Beben über einen kurzen Zeitraum festgestellt, wie das Video hier zeigt. Droht uns in naher Zukunft doch eine Eruption des gefährlichen Supervulkans?
In Europa gelten die Phlegräischen Felder in der Nähe der beliebten italienischen Stadt Neapel als größte Bedrohung und zeigen verstärkt erhöhte vulkanische Aktivitäten. Vor 480 Jahren war der Supervulkan zuletzt ausgebrochen.
Yellowstone Supervulkan brodelt: Neuer Riss sorgt für Aufregung
Ein neuer Riss von 30 Metern Länge im Teton National Park in der Nähe des Yellowstone Supervulkans lässt die Vulkanologen sorgenvoll aufhorchen.
Am 9. Juli 2018 entdeckten Bergführer den Spalt, als sie gerade einen neuen Mitarbeiter in sein Arbeitsfeld einwiesen. Neben dem wachsenden Riss gibt es laufend Mikrobeben und verstärkte Aktivitäten des Steamboat-Geysirs.
Der Riss wächst mittlerweile derart bedrohlich, dass der Teton National Park in der Zwischenzeit zum Teil gesperrt werden musste.
Die Parkverwaltung fürchtet hier Steinschläge, die von den Erschütterungen des Yellowstone Supervulkans verursacht werden könnten. Wie die Geologen mit einer neuen Messtechnik feststellten, sei die Magmakammer unter dem Riesenvulkan stärker gefüllt als bislang ermittelt.
Das Tempo, in dem sich die Kammer füllt, habe sich außerdem verdoppelt. Die neuartige Messmethode ermöglicht eine Messung des Hitzeverlaufs unterhalb des Yellowstone National Parks.
Vulkanologen geben Entwarnung
Nach Angaben der Vulkanologen stehe ein Ausbruch des Yellowstone Supervulkans bevor. Die Bezeichnung „bevorstehend“ bedeutet in der Fachsprache in der Geologie allerdings eine Zeitspanne von „jederzeit“ bis in 200.000 Jahren. Eine unmittelbare Eruption droht nicht.
Die US-Geologiebehörde USGS sieht die Chancen für einen Ausbruch bei 1:700.000 und ist im wissenschaftlichen Maßstab gering. Vor 640.000 Jahren kam zu der letzten Eruption des gigantischen Vulkans, die zur Bildung einer Magmakammer von 80 km Länge und 55 km Breite führte. Zu Dampfexplosionen kam es zuletzt vor über 3.300 Jahren.
Der Supervulkan erlebt regelmäßig Phasen „thermischer Unruhen“, die bislang folgenlos blieben und nicht zu einer Eruption führten.
Was würde bei einem Ausbruch des Yellowstone Vulkans passieren?
Wenn der Yellowstone Supervulkan ausbrechen sollte, hätte dies enorme Folgen für die Erde, den sieben Milliarden Menschen, Tierwelt und Umwelt. Die Explosion würde die Landschaft in den Vereinigten Staaten für immer verändern und zahlreiche US-Bundesstaaten um den Yellowstone National Park in Mitleidenschaft ziehen.
Die gigantischen Aschemengen, die bei der Eruption in die Atmosphäre geraten, würden sich rund um den Globus verbreiten. Massive Ernteausfälle, Millionen Tote, der wirtschaftliche und soziale Zusammenbruch wären die Konsequenz.
Der Ascheregen würde zu einem Temperatursturz führen und die Erdoberfläche für 20 bis 30 Jahre in eine eiskalte Winterlandschaft verwandelt. Ein Leben an der Erdoberfläche wie wir es heute kennen, wäre nur noch in Schutzkleidung und unter beheizten Kuppelbauten möglich.
In Untergrundstädten müssten wir eine Zeit lang leben, bis sich die Temperaturen normalisieren und die Sonnenstrahlen wieder zur Erdoberfläche gelangen.
Die Alarmglocken werden in absehbarer Zeit nicht schrillen, auch wenn der Yellowstone Supervulkan eine erhöhte Aktivität zeigt. Über den Steamboat-Geysir berichteten wir kürzlich.