Erdogan droht mit Boykott von Apple iPhone und Co.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan droht nach den Handelssanktionen der USA mit dem Boykott elektronischer Produkte aus den Vereinigten Staaten.

Die USA hätten das Apple iPhone, doch auf der anderen Seite existiere Samsung, verlautbarte er gestern im türkischen Fernsehen. Er verwies zugleich auf den heimischen Handyhersteller Vestel. Das Thema NATO wird natürlich auch gespielt. Wenn ein NATO-Partner dem anderen Strafzölle auferlegt, freut sich der Dritte (Russland).

Schau dir das Video am Artikelende zum Thema an.

Warum ruft Erdogan zum Boykott auf?

Im Vorfeld vor der Verschärfung des Streits hatte US-Präsident Donald Trump wegen der Verhaftung eines US-Geistlichen die Zollkeule gegen die Türkei geschwungen. Er verdoppelte die Einfuhrzölle auf türkischen Stahl und Aluminium.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1027899286586109955

Die Folgen resultierten in einem dramatischen Kursverfall der Landeswährung Lira und einem Crash an der Börse Istanbul.

Der Grund für den Zwist zwischen Trump und Erdogan sind zwei Geistliche. Die USA fordern die Freilassung ihres Pastors Andrew Brunson, weil er in der Türkei wegen angeblicher Spionage und Terrorverdacht unter Hausarrest gestellt wurde.

Die türkische Regierung verlangt die Auslieferung des Predigers Fethullah Gülen, der hinter dem Putschversuch gegen Erdogan stehen soll, der im Jahr 2016 stattfand.

Zentralbank stützt Landeswährung

Die Zentralbank der Türkei musste bei der heimischen Landeswährung Lira intervenieren und Stützungskäufe durchführen.

Ein weiterer Kursverfall konnte vorerst verhindert und ein leichter Kursanstieg verzeichnet werden. Laut Erdogan wurden alle Möglichkeiten veranlasst, die Wirtschaft des Landes weiter auf Kurs zu halten. Die Wirtschaft befinde sich weiterhin in guter Verfassung.

Die jährliche Wirtschaftsleistung (BIP) der Türkei liegt bei rund 906 Milliarden US-Dollar (ca. 800 Milliarden Euro), doch die hohe Staatsverschuldung und steigende Inflation wirken sich negativ auf die Wirtschaft aus.

Der Dienstleistungssektor steuert über 60 Prozent zum BIP bei, gefolgt von der Industrie und Landwirtschaft. Der Tourismus erwirtschaftet jährlich rund 18 Milliarden US-Dollar (ca. 16 Mrd. Euro) an Einnahmen.

Wieso Strafzölle riskant sind

Die Politik in den USA, China, Russland, Türkei und Europa arbeitet seit Monaten mit Strafzöllen und ist ein riskantes Instrument. Strafzölle dienen dazu die Exportwirtschaft anderer Länder zu treffen und führt zu Verteuerung von Waren.

Der Zollstreit zwischen den USA und EU konnte erst einmal beigelegt werden, während der Konflikt mit China und der Türkei noch ungelöst bleibt.

US-Präsident Donald Trump kündigte für den 23. August 2018 neue Strafzölle von 25 Prozent auf 279 Waren im Umfang von 50 Milliarden US-Dollar (ca. 40 Mrd. Euro) an.

Seit Anfang Juli sind bereits US-Zölle von 25 Prozent aktiv, die den Import chinesischer Waren in Höhe von 34 Milliarden US-Dollar (ca. 30 Mrd. Euro) betreffen.

China erhob im Gegenzug Zölle auf PKW, Sojabohnen, Rindfleisch, Schweinefleisch und Milchprodukte aus den USA. Im schlimmsten Fall könnte China seine gewaltigen US-Anleihen und Dollar-Reserven verkaufen, die die USA und Weltwirtschaft enorm hart treffen könnten.
Zusammenarbeit statt Strafzoll

Zusammenarbeit statt Protektionismus

Eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit aller Staaten wäre sinnvoller als mit Strafzöllen, Importverboten und weiteren protektionistischen Instrumenten zu arbeiten.

In den 1990er-Jahren erlebte die Weltwirtschaft eine Öffnung wie wir sie kaum kannten, doch seit einigen Jahren herrscht eine Umkehr von dieser freiheitlichen Politik. Es werden Grenzzäune gebaut, Grenzpolizei eingesetzt, Warenzölle erhoben und die Freiheit eingeschränkt.

Die Folgen dieses Protektionismus werden wir als Normalbürger leider bald zu spüren bekommen. Die Weltwirtschaft wird einen ordentlichen Dämpfer erhalten, falls sich an der von Trump und anderen Staatslenkern derzeit geführten Zollpolitik nichts ändern sollte.

Im Ernstfall droht uns eine Weltwirtschaftskrise wie Ende der 1920er-Jahre. Wollen wir hoffen, dass sich unser Leben durch den Protektionismus nicht noch stärker verteuern wird.

In Innovationen und neuen Ideen liegt der Schlüssel, wovon alle profitieren können.

Was ist Protektionismus?

Andreas Krämer

Andreas ist seit über einem Jahrzehnt mit einem Schreibbüro selbstständig und seit Juli 2015 nebenberuflicher Zumba® Fitness Trainer. Seine Leidenschaft ist das Tanzen, Sport, Fitness & das Schreiben.