In Amerika ticken die Uhren etwas anders. Während in einigen Haushalten eine Handfeuerwaffe eingereiht neben Mehl und Zucker liegt, entsteht ein absurder Gesetzesentwurf: Der Bundesstaat Pennsylvania möchte eine Steuer für gewalttätige Videospiele einführen.
Erfahre hier kurz und knapp die Gründe für die Gewaltsteuer, ob sie tatsächlich eingeführt wird und was der Grund dafür ist.
Die übliche Leier: Videospiele machen aggressiv
Die Idee, eine Gewaltsteuer für Videospiele einzuführen, stammt vom Republikaner Chris Quinn. Seine Begründung ist die stetig ansteigende Gewalt an Schulen. Er glaubt, dass Kinder die in Videospielen vermittelten Inhalte auf dem Schulhof ausleben.
Eine Debatte, ob er damit Recht hat oder nicht, möchte ich jetzt ungern starten. Das würde vermutlich ein ganzer Essay werden. Feststeht jedoch, dass hier die Meinungen von Wissenschaftlern auseinandergehen. Während die einen sagen, dass Videospiele sogar gegen Depressionen helfen, sind sich andere sicher, dass sie das Gewaltpotenzial bei Kindern steigern und festigen.
Von Letzterem ist Quinn überzeugt. Warum allerdings besonders in den USA eine so hohe Gewaltbereitschaft an Schulen zu verzeichnen ist, scheint er nicht zu hinterfragen. Das könnte ja vielleicht etwas mit der, ich sage mal, „lapidaren Handhabung“ von Waffen in Amerika zu tun haben. Just a guess.
Wie geht es nun weiter?
Der Gesetzesentwurf sieht eine Steuer in Höhe von zehn Prozent vor. Gar nicht mal so wenig. Die Entertainment Software Association, die unter anderem die E3 ausrichtet und sich mit den wirtschaftlichen und sozialen Fakten von Videospielen beschäftigt, appelliert an die Politiker von Pennsylvania.
Lieber würden sie mit diesen zusammenarbeiten, um den Eltern ein besseres Bewusstsein für Videospiele zu vermitteln. Auf diese Weise hätten Eltern einen besseren Überblick wie lang und was ihre Kinder spielen dürften.
Kann das wirklich die Lösung sein?
Für’s Erste scheint der Gesetzesentwurf noch nicht sehr greifbar zu sein. Im Oktober 2018 wurde er erstmals abgelehnt. Nun ist die Frage, wie dringend Chris Quinn seinen Gesetzesentwurf durchbringen möchte.
Theoretisch könnte er weitere Studien veranlassen, die seine These untermauern. Doch sollte er sich nicht lieber fragen, ob eine Steuer von zehn Prozent auf gewalttätige Videospiele wirklich das Gewaltproblem an Schulen löst?