51 %-Attacke auf Bitcoin: Was plant China mit Bitmain?

Was braut sich hier wieder bei Bitcoin zusammen? Das chinesische Industrie-Konglomerat Bitmain betreibt zwei der weltweit größten Bitcoin-Mining-Pools. Mit den beiden Bitcoin-Giganten BTC.com und AntPool bringen sie es auf knapp 42 % der Mining Power. Bitmain gehört auch zu den weltweit größten Herstellern sogenannter ASIC-Miner.

Warum ist das so wichtig? Sobald ein Anbieter 51 % oder mehr der Anteile steuert, ist das Netzwerk nicht mehr als sicher anzusehen. Ab jetzt könnte eine sogenannte 51 %-Attacke stattfinden.

Mit 51 % sind Bitcoin nicht mehr dezentral!

Bei dieser Attacke kann der Teilnehmer die Blockchain verändern und nach Belieben Transaktionen bestätigen. Genau das sollte mit einem dezentralisierten Netzwerk wie dem Bitcoin-Netzwerk verhindert werden.

Vereinfacht läuft das so ab: Das Netzwerk wird dezentral über alle angeschlossenen Mining-Computer gesteuert. Jede Transaktion muss von anderen Minern bestätigt werden. So ist ein Betrug ausgeschlossen.

Kein Teilnehmer darf mehr als 50 % aller verfügbaren Miner stellen, sonst könnte er seine eigenen Transaktionen bestätigen. Und so ist es dann möglich, dass bei der 51 % Attacke Transaktionen doppelt gebucht werden bzw. Transaktionen bestätigt werden, die so nicht stattgefunden haben. Erst kürzlich fiel die Kryptowährung ZenCash einer solchen Attacke zum Opfer. Knapp 500.000 USD konnten so gestohlen werden.

Das war’s mit der Dezentralität – Satoshi is not amused…

Ob Bitmain auch zu einer solchen Attacke bereit wäre, lässt sich schwer sagen. Dagegen spricht, dass durch eine solche Attacke der BTC-Kurs in den Keller rauscht. Als Mining-Pool-Betreiber hat Bitmain aber an steigenden Kurse Interesse.

Gleiches gilt für den Vertrieb der ASICs. Unabhängig davon bewegen wir uns aber ziemlich sicher auf einen Punkt zu, der das ursprüngliche Vorhaben des Bitcoin-Vaters Satoshi Nakamoto eliminiert.

Die Grundidee von Bitcoin war, eine dezentralisierte Währung zu schaffen. Und zwar eine, die weder von Banken, Firmen noch Staaten kontrolliert wird. Die Währung sollte in der Hand der Nutzer bleiben. So und nur so kann eine Manipulation verhindert werden. Sobald Bitmain die 51 % voll macht, wurde dieser Grundsatz eliminiert. Das Bitcoin-Netzwerk wird dann eigentlich von Bitmain kontrolliert und könnte manipuliert werden.

Christian Leykauf

Wenn Christian seine Zeit mal nicht in der virtuellen oder digitalen Realität verbringt, gehört seine Leidenschaft dem Schreiben & Bloggen! Neben Games und Technik liebt er Serien und den Satz „eine Folge geht noch“ hörst du beim Netflix- & Sky Ticket-Bingen regelmäßig von ihm.