Fight the Power: Demonstranten verhindern Krypto-Steuer in Polen

Steuern sind so eine Sache. Selbst zahlen möchte die niemand gern. Komplett ohne Steuerabgaben müssten wir aber auf viele Vorzüge im öffentlichen Raum verzichten.

Für Regierungen ist es daher immer wichtig, bei neuen Steuergesetzen maßvoll vorzugehen. Was passiert, wenn dieser Grundsatz missachtet wird, haben polnische Krypto-Fans eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Die polnische Regierung verabschiedete zu Jahresbeginn eine Krypto-Steuer. Trading-Gewinne mit Bitcoin & Co mussten nun versteuert werden. Prompt folgte die Antwort der Bürger. Diese waren nicht bereit, ihre Trading-Einnahmen mit Steuerabzügen zu reduzieren. Zwischen 18 und 32 Prozent wären hier fällig!

Krypto-Steuer: Demonstranten verhindern polnische Krypto-Steuer

Zusätzlich verlangte das Ministerium, dass zukünftig auf jeden Trade eine Transaktionssteuer gezahlt werde. Und zwar in Höhe von einem Prozent des Transaktionswertes. Unabhängig davon, ob die Transaktion einen Gewinn oder Verlust generiert! Seit Jahresbeginn hatte sich eine Vielzahl verärgerter Bürger in Online-Petitionen zusammengeschlossen.

In den vergangenen Wochen versammelten sich Krypto-Fans immer wieder zu Demos vor dem polnischen Finanzministerium.

Aus einer Handvoll Unterstützer entwickelten sich so binnen Stunden Großdemonstrationen. Diese Woche sah sich das polnische Finanzministerium zu einer Reaktion gezwungen. Nach ausführlichen Diskussionen mit den Wortführern der Protestbewegung ruderte dieses nun zurück.

Man werde nun zuerst eine Analyse hinsichtlich Kryptowährung-Besteuerung durchführen. Danach wird eine neue Regulierung und Steuerpolitik vorgestellt. Bis diese Analyse durchgeführt wurde, wird die Besteuerung ausgesetzt. Oder anders ausgedrückt: Die Proteste der Krypto-Fans in Polen waren ein voller Erfolg.

Krypto-Steuer: Länder arbeiten an regulatorischem Regelwerk

Hierzulande müssen wir private Geschäfte mit Kryptowährungen nach dem Einkommenssteuergesetz versteuern. Da die Kryptowährungen nicht als gesetzliche Zahlungsmittel gelten, werden diese steuerlich als immaterielle Wirtschaftsgüter betrachtet. Auch bei uns ist in Sachen Kryptowährung & Steuer noch nicht das letzte Wort gesprochen.

Genau wie viele andere Staaten arbeitet auch die deutsche Regierung an einem finalen Regelwerk. Auf der anderen Seite ein sehr gutes Beispiel, dass Bürger nicht immer jede Vorgabe des Staates einfach so hinnehmen müssen. Friedlicher Protest kann auch zu einem Umdenken führen. Auch wenn es sich  durch die Aussetzung „nur“ um einen temporären Sieg handelt. Insider gehen davon aus, dass  bis zum 15. Juni das neue Regelwerk vorgestellt wird.

Christian Leykauf

Wenn Christian seine Zeit mal nicht in der virtuellen oder digitalen Realität verbringt, gehört seine Leidenschaft dem Schreiben & Bloggen! Neben Games und Technik liebt er Serien und den Satz „eine Folge geht noch“ hörst du beim Netflix- & Sky Ticket-Bingen regelmäßig von ihm.